Lettlands Viehzucht.

Der Viehzucht und insbesondere der Aufzucht von Milchvieh widmeten sich die Letten schon in ältester Vergangenheit. Davon legen zahlreiche lettische Volkslieder Zeugnis ab. Der Entwicklung dieses Zweiges der Landwirtschaft in Lettland kamen folgende Umstände zugute: 1. das rege Interesse der Einwohner für gutes Vieh, 2. die vielen Wiesen und Weiden, welche die Hälfte des ganzen, landwirtschaftlich nutzbar gemachten Areals ausmachen, und 3. das gemässigte, in den meisten Gebieten des Landes von der See günstig beeinflusste Klima, das dem Gedeihen der verschiedenen Gräser ausserordentlich zuträglich ist. Das Vieh befindet sich durchschnittlich an 180 Tagen des Jahres auf der Weide, nämlich von Anfang Mai bis Ende Oktober.

Obwohl in der Kriegszeit der Viehbestand sich um mehr als ein Drittel verringerte, so konnte in den Nachkriegsjahren der Viehbestand nicht allein wieder auf die Vorkriegshöhe gebracht werden, sondern überschreitet diese heute um ein Bedeutendes.

Während man im Jahre 1913 in den zu Lettland gehörenden Gebietsteilen 912.000 Stück Grossvieh zählte, gab es im Jahre 1925 dessen bereits 915.800 Stück und im Jahre 1927 966.000 Stück. Die Zahl der Milchkühe stieg von 550.000 Stück im Jahre 1922 auf 660.000 in der letzten Zeit.

Die Bemühungen der Viehzüchter sind vor allem auf rationellste Fütterung, beste Haltung und Verbesserung der Rasse gerichtet, was durch die nötige Auslese erreicht wird.

Eine für die Entwicklung der Viehzucht besonders segensreiche Arbeit entfalten die Viehzucht-Kontroll-Vereine, deren es im Jahre 1928 712 gab. Die Stückzahl des von den Vereinen kontrollierten Viehs betrug 158.000, hierunter 112.000 Stück Milchkühe, d. h. 18% des gesamten Bestandes an Milchkühen. In dieser Beziehung steht Lett land mit an einer der ersten Stelle unter allen europäischen Ländern.

In Lettland gibt es hauptsächlich drei verschiedene Rassen von Kühen: „Lettlands Braune" (Stammbuchmarke L. B.), „Lettlands Rotbunte" (L. R.) und „Lettlands Schwarzbunte" (L. M.). Ausserdem sind noch zu erwähnen: Blauschimmel (L. Z.) und Hellrote (L. G.). Um in ein Stammbuch eingetragen zu werden, muss die betr. Kuh ein gesundes Aussehen. haben und normal gebaut sein, die Abstam mung muss durch mindestens drei Generationen bekannt sein, und sie muss ebenso wie ihre Vorfahren einen minimalen Ertrag von 100 kg Butterfett in einem Wirtschaftsjahr ergeben.

Bemerkt sei, dass Lettland schon vor dem Kriege, wie auch nach dem Kriege wieder Zuchtvieh exportierte. Der Export geht vor allem nach Russland.

Lettlands Braune.
The Latvian Brown cow.
Lettlands Schwarzbunte.
The Latvian black multicolored.
"Lettische Butter" was compiled and published by Latvian State Butter Export Control. Associated illustrations have been moved to the end of each transcribed section and do not appear in original page order.
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